„Es ist eine belebende Arbeit“
Sylvia Parth ist die Leiterin der Beratungsstelle Chüra – Pflege & Betreuung. Sie ist damit so etwas wie eine Schaltzentrale für alle Fragen zur Betreuung von älteren und hilfsbedürftigen Menschen in der Region Unterengadin.
Wenn Sylvia Parth von ihrer Arbeit spricht, wirkt sie voller Enthusiasmus. „Es ist wirklich eine gute Stelle, eine belebende Arbeit“, schwärmt die 44-Jährige. Seit dem 1. April 2018 ist Parth die Leiterin der Beratungsstelle Chüra. Die Beratungsstelle ist die erste Anlaufstelle für die Bevölkerung, wenn Fragen im Alters- und Pflegebereich auftauchen. Im Unterengadin gibt es viele verschiedene Dienstleistungsangebote im Senioren- und Pflegebereich. Seit 2008 ermöglicht die Beratungsstelle eine umfassende Information über alle Angebote im Tal. „Dass man Menschen so gut begleiten kann, begeistert mich immer noch“, sagt Parth. In ihrer Heimat, im Südtirol, gebe es kein Angebot in der Form.
Eine professionelle Begleitung
Im Unterengadin gibt es zwar sehr viele Angebote zum Thema Alter, doch kommt die Information über diese oftmals nicht bis zu den Klienten. Die Beratungsstelle übernimmt die Funktion einer Informations-Drehscheibe. Genutzt wird sie vor allem von älteren Leuten und Angehörigen. „Am häufigsten kommen Fragen nach Pflegeplätzen oder nach Leistungen wie die Hilflosenentschädigung oder Ergänzungsleistungen“, erzählt Parth. Auch, wie der Weg bis in die Pflegeinstitution funktioniert, sei eine häufig gestellte Frage. Zu den Aufgaben der Leiterin gehören weiter die Vermittlung von Erstangeboten, die Betreuung und Schulung pflegender Angehöriger, die Betreuung freiwilliger Helfer, die Prävention und Gesundheitsförderung. Die Beratungsstelle Chüra ist zudem die zentrale Anlaufstelle für Vernetzungen der verschiedenen Institutionen. Auf die Frage, worauf sie bei ihrer Arbeit besonderen Wert legt, meint Parth: „Wenn eine Person die Beratungsstelle in Anspruch nimmt, soll sie auch eine professionelle Beratung haben“. Es sei ihr wichtig, dass die Klienten sich bei der Beratungsstelle gut aufgehoben fühlen.
Kurze Wege und effiziente Abläufe
Die Beratungsstelle wird unter dem Dach des Gesundheitszentrums Unterengadin /Center da sandà Engiadina Bassa (CSEB) betrieben. „Was ich sehr am CSEB schätze, sind die kurzen Kommunikationswege, die klaren Strukturen und die effizienten Abläufe“, sagt Parth. Der Mensch werde an die Hand genommen und professionell geführt, von der Information bis „rein in die Institution“. Parth kennt das CSEB bereits von ihrer früheren Tätigkeit gut. Sie hat zunächst als Pflegefachfrau auf der Akutstation und dann auf der komplementär-medizinischen Abteilung gearbeitet. Dann wurde es Zeit für eine neue Herausforderung. „Kommunikation und Beratung liegen mir sehr“, meint Parth. Auf diesem Gebiet hat sie in den vergangenen Jahren verschiedene Weiterbildungen gemacht. Parth kann also aus dem Pool ihrer 23-jährigen Erfahrung in der Pflege schöpfen. Es sind genau diese Erfahrung die aus ihr eine hochqualifizierte Beraterin machen.
Jede Situation ist individuell
An ihrer Arbeit als Leiterin der Beratungsstelle schätzt Parth vor allem die Vielseitigkeit. „Keine Beratung ist gleich, jede Situation ist individuell“, sagt sie. Zudem sei ihre Arbeit immer lösungsorientiert. Die Leiterin der Beratungsstelle verbringt viel Zeit am Telefon, zumal die meisten Anfragen telefonisch erfolgen. Bei Bedarf ist aber auch eine Beratung Zuhause möglich. Parth arbeitet eng mit dem Spital und anderen Institutionen zusammen, um den weiteren Verlauf nach der Entlassung von pflegebedürftigen Patienten gemeinsam mit der Familie zu planen. „Ich bin überzeugt, dass die Beratungsstelle für die Menschen im Tal eine Bereicherung ist“, meint Parth. Und auch für sie selber sei ihre neue Arbeit eine Bereicherung.